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Das Wordcamp 2011 – Wenig "Bar", viel "Camp(ing)"

26. September 2011 § 3

Am Samstag dem 24. September war ich auf dem Wordcamp 2011, hier mein Erlebnisbericht.

Ich war beim „Vorglühen“ im Früh am Abend vor der eigentlichen Veranstaltung. Gut war’s, mal eines von den Warm-ups, bei denen richtig viele Leute waren. Es war gut, ich habe Leute getroffen, die ich lange nicht gesehen hatte 😉 oder denen ich bisher noch nie persönlich begegnet war; bis auf das Bier eine rundum gelungene Veranstaltung. Übrigens, der Toilettenmann im Keller des Früh hat bestimmt einen Vertrag als Alleinunterhalter, wer mal da ist, hingehen.

Zum Start der eigentlichen Veranstaltung führte mich eine Gruppe Düsseldorfer(?) Geeks von der Haltestelle direkt zum Veranstaltungsort. Wir waren im humanmedizinischen Institut der Uni Köln untergebracht, einer Location, die sehr an Schulzeiten erinnerte und nicht nur durch ihre Toiletten Camping-Atmosphäre aufkommen lies. Dort gab es nach der Anmeldung die Chance auf ein handgeschriebenes Namensschild und einen Instant-Cappuccino oder -Chai-Latte. Campingplatzesk halt.

Ja, ich bin passionierter Kaffetrinker und morgens hätte ich schon gerne einen „richtigen“ Kaffee. Da bin ich empfindlich. Da der Instant-Cappuccino ungenießbar war, bin ich immerhin zu so etwas wie Chai Latte mit „Muh-Muh“-Geschmack gekommen.

Im Gewusel der Angemeldeten Leute vom Vorabend wiederzutreffen macht Spaß, da kann man dann schön netzwerken…. Die Eröffnung fiel recht kurz aus, sowohl die Vorstellungsrunde als auch das „Pitchen“ der Sessions, also die Vorstellung der einzelnen Sessions und die Nachfrage, wer sich denn dafür interessieren könnte, fielen komplett aus. Meiner Einschätzung nach der größte Fehler, der sehr großen Einfluß auf den Verlauf der gesamten Veranstaltung hat, doch dazu später mehr.

Was ich sah

Von den Sessions am Morgen sprach mich nicht eine Einzige an, dafür wären im Slot ab 12:00 Uhr drei von den fünf, die ich auf dem Zettel hatte, parallel gewesen. Hätte es einen freien und noch zu bestückenden Sessionplan gegeben, hätte ich vielleicht Einfluß nehmen können. So habe ich den Vormittag in der Lobby verbracht und gute Gespräche geführt. Mit Leuten, die ich schon kannte; ohne Vorstellungsrunde war es schwer, Anknüpfungspunkte mit „Fremden“ zu finden…

Meine Session „Formular-PlugIns im Vergleich“ fiel nach offizieller Lesart wegen Krankeit aus (*Hust-Hust*) @dnkrupinski schrieb dazu:

„Kenne inzwischen drei Sessions die Mangels Sessionleiter nicht stattgefunden haben! Mir als Sessionsleiter wäre das superpeinlich! #wck11“

Nachdem das mit der Krankheit 15 Minuten nach Beginn mitgeteilt wurde, sprang @jedimax freundlicherweise als Moderator ein und es entstand eine interessante Diskussion um die verschiedenen Plugins, die die Teilnehmer einsetzen, und deren deren Vor- und Nachteile. So stelle ich mir ideale Sessions vor: Angeregte Diskussion der Teilnehmer, keine Frontalnummer. Ansonsten kommt etwas heraus, was @TiiaAurora beschrieb:

„Wordcamp ist ein bisschen wie Schule, nur dass wir hier mit unseren Handys spielen dürfen. #wck11“

Besser kann man es nicht sagen…

Die Session „Xtreme One Theme-Framework“ war so eine Nummer, Alex Frison und Michael Preuß präsentierten des kommerziellen Theme-Frameworks Xtreme One. Mancher hätte es vielleicht eine Werbestunde geschimpft, ich fand das aber nicht schlimm, denn ich war wirklich interessiert. Ich spiele mit dem Gedanken, irgendwann mal Xtreme One einzusetzen, da kann eine lange Liste an Features nicht schaden. Mich interessiert natürlich immer, wie der Code aussieht, den solche großen Frameworks produzieren, leider hat es nicht geklappt, mit den Jungs nochmal in Ruhe zu sprechen und mir was zeigen zu lassen.

Bei „Ist das neue Default-Theme Twenty Eleven barrierefrei?“ von Sylvia Egger gab es solide Unterhaltung, genau das was ich mir erwartet hatte. Ich hab Sylvia schon öfters im Vortrag gesehen, auch schon zu diesem Thema. Sylvia stellte ihre Ergänzung zum WP-Standardtheme 2011 vor. Meiner Einschätzung nach eine absolute Fleißarbeit, schade, daß sie sie machen muß und die Basics, die sie nachgepflegt hat, nicht direkt in den Core eingepflegt sind.

Mehr war nicht an Sessions, da ich abends noch zum (Ab-)Grillen eingeladen war, hab ich mich um ½ 6 auf den Weg gemacht.

Fazit: Durchwachsen.

Für mich war das Wordcamp nicht so die Erleuchtung, „gebarcampt“ war ich nicht. Das lag zum einen daran, daß ich mich selbst nur schwer auf der Kompetenzskala einschätzen kann. Ich habe noch nicht soo viele Projekte mt WP aufgesetzt, auf der anderen Seite war ich schon tief im Code und habe an den entsprechenden Stelle geflucht.
Es waren auch Punkte in der Durchführung, die mich gestört haben. Eine fehlende Vorstellungsrunde entzieht einem die Möglichkeit, sich zwei oder drei Gesichter zu merken, die man mal ansprechen möchte, entweder weil sie interessante Tags haben oder weil sie die Gesichter zu den Twitter-Accounts sind, denen man schon länger folgt.

Einen vorgefertigten Sessionplan und keine Vorstellung der Sessions halte ich für einen großen Fehler. Nicht aus Prinzip, weil es so ja kein „echtes Barcamp“ ist, sondern weil es handfeste Vorteile hat, sich die Zeit dafür zu nehmen. Wenn die Sessions vorgestellt werden, bekommt man eine Idee, worum es in der Session wirklich geht, einen Eindruck des Sessionhalters und kann sich gezielter passende Sessions aussuchen. Die Frustration, aufgrund der kurzen schriftilchen Beschreibung die falsche Session gewählt zu haben, von der ich öfters gelesen habe, kann man vermeiden. Menschen, die spontan eine Session anbieten wollen, bekommen das Publikum, das sie verdienen. Zusätzlich wird die Hürde, selbst etwas anzubieten gesenkt; „nur“ eine Diskussionsrunde anzubieten wird so leichter, als bei festen Sessions mit vorab hochgeladenen Folien mitzumischen. Außerdem würden keine Sessions ausfallen; auf Konferenzen schon ärgerlich, auf Camps ein absolutes Unding. Wer morgens seine Session vorstellt und genügend Zuspruch findet, hält seine Session, fertig. Ein flexibler Sessionplan kann darauf reagieren, so einfach kann Frustvermeindung sein.

Verbesserungsvorschläge

Nicht nur meckern, besser machen. Da ich noch kein Barcamp organisiert habe und das in Zukunft auch nicht vorhabe, kann also nur theoretische Tipps geben:

  • Eine Vorstellungsrunde kann man auch mit 200 Leuten machen, Disziplin und ein Funkmikrofon vorausgesetzt.
  • Ein Sessionplanung braucht vielleicht etwas Zeit, lohnt sich aber für den weiteren Verlauf der Veranstaltung und muß definitiv nicht im Chaos enden. Dutzende große Camps bestätigen das. Zusätzlich kommen alle Vorteile zum Tragen, die ich gerade genannt habe.
  • Kaffee kann man sich sponsoren lassen, die Jungs von Sonntagmorgen wurden schon auf mehreren Camps gesehen. Oder mal die Cloud fragen, da findet sich sicherlich jemand.

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